Text Box: Dialog-Forum Stuttgart e.V.
Text Box: füreinander miteinander
 
 
  Home     

  Wir über uns    
  Angebote    
   Projekte und Aktionen    
  Unsere Religion Islam  
  Impressum / Kontakt  
 
 
 

Text Box: Unsere Religion Islam - im Dialog

 
Zur IGF-Vortragsveranstaltung vom 18.09.2009,
Stuttgarter Rathaus
 
 
Die Chance einer weltweiten
muslimisch-christlichen Partnerschaft:
Historischer „Brief von 138 Muslimen“

 

Protestantische Antwort
Kurzfassung

Dr. Ulrich Börngen 

 

FÜR EIN GEMEINSAMES WORT

UND (vor allen Dingen mehr)

GEMEINSAMES HANDELN

interreligiös, jüdisch/christlich/muslimisch – und Weltreligionen

 
IGF Stuttgart beteiligt sich gern daran und hat sich seit Jahren daran beteiligt, z.B. mit unserer Charta des trialogischen Miteinander von 2006 und mit Gemeinsam unterwegs zu einer Ökumene der Weltreligionen – Rückblick auf 12 Gebetsstunden der Religionen für den Frieden, ISBN 978-3-8370-0746-6, www.igfstuttgart.de

www.acommondword.com: Schwerpunkte aus protestantisch-evangelischer Sicht:

 

· Religiös

Liebe zu dem Einen Gott und Nächstenliebe

„Die Basis für … Frieden existiert bereits. Sie besteht in den grundlegenden Prinzipien beider Religionen selbst: der Liebe zu dem Einen Gott und der Nächstenliebe … [sie] bilden somit die verbindenden Gemeinsamkeiten zwischen Islam und Christentum.“ 

„Sure: 112:1-2; 73:8; 16:125;  Markus 12, 29-31“

„Gerechtigkeit und Religionsfreiheit sind unverzichtbarer Bestandteil der Nächstenliebe.“

Einbeziehung des Judentums und „jeder wahren Religion“

„Laut … al-Tabari (… 923 n.Chr.) – bedeuten die Worte … daß Muslime, Christen und Juden frei sein sollten, dem zu folgen, was Gott ihnen geboten hat und sich ‚nicht vor Königen und ihresgleichen zu verneigen hätten, denn Gott sagt an anderer Stelle im Heiligen Qur'an: Es soll kein Zwang sein in der Religion‘... Sure 2:256.“

„Laßt diese verbindenden Gemeinsamkeiten die Grundlage allen künftigen interreligiösen Dialoges zwischen uns sein …“

Notwendigkeit eines „höflichen ökumenischen Dialogs“ auch der Basis

(„nicht nur zwischen einigen auserlesenen religiösen Führern“)

„Wetteifern in Rechenschaft und in guten Werken“,

„fair, gerecht und freundlich“,

„in aufrichtigem Frieden, Eintracht und gegenseitigem Wohlwollen“.

 

· Weltverantwortung

„Angesichts der schrecklichen Waffenarsenale … steht unsere gemeinsame Zukunft auf dem Spiel … vielleicht … gar das Weiterbestehen dieser Welt“.

Bemerkenswerte Antworten und Reaktionen aus dem christlichen Raum, z.B.:

Nach: Eißler, Friedmann (Hg): Dokumentation zum Brief der 138 Gelehrten

EZW-Texte 202/2009, Ev. Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Berlin, März 2009

3. Yale-Universität, USA: Yale-Dokument

Miteinander Gott und den Nächsten lieben. Eine christliche Antwort (10/2007), S. 46

9. Ökumenischer Rat der Kirchen

Gemeinsam das Verständnis der Liebe erschließen. Ein Lernprozess - Vorschläge an die Kirchen für eine Antwort auf den Brief. (3/2008), S. 88

13. Anglikanische Kirche: Rowan Williams, Erzbischof von Canterbury

Ein gemeinsames Wort für das gemeinsame Wohl   (7/2008), S. 107  (26 S.)

Auch nicht ganz leichte Stellungnahmen: 10. Weltweite Evangelische Allianz

Auch wir wollen in Liebe, Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit leben (4/2008), S. 93

 

Was bedeutet das für mein/unser protestantisch-evangelisches Leben:

Nach: Börngen, Ulrich: Anregungen. In: Elemente einer Antwort.

Wie können die christlichen Kirchen auf den Brief der 138 islamischen Autoritäten „EIN WORT, DAS UNS UND EUCH GEMEINSAM IST“ reagieren? Dokumentation eines Studientages am 14.11.2008 in Karlsruhe. Ev. Landeskirche in Baden, Januar 2009, S. 36

„Für einen gemeinsamen Dialog mit Muslimen und, wie ich meine, auch Andersgläubigen gegenüber, die offen  und eindeutig angesprochen und vor allen Dingen  – wir für uns, auf protestantischer Seite – aufgearbeitet und geändert werden müssen.“

 

1. Nicht die “Trinität“ ist das interreligiöse Problem, sondern: Jesus als Gott

In der Satzung im § 1 der 1948 gegründeten Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) lesen wir  „… bekennen den Herrn Jesus Christus … als Gott … “

„Diese merkwürdige Vorstellung von einseitig hervorgehobener Wesensgleichheit widerspricht nicht zuletzt der trinitarischen Formel.  Mir fällt auf, auch bei mir, daß sich die wenigstens ChristenInnen rechtzeitig und genügend Gedanken machen über solche zentrale Inhalte ihres Glaubens.  …

Dazu finde ich in meiner … Bibel keine Stelle…., daß Jesus von Nazareth etwa gesagt habe, er sei Gott. …

Schon F. Crüsemann (2005) formuliert in diesem Zusammenhang unmißverständlich und treffend bezüglich christlicher Identität angesichts des Judentums, daß „Gott als einziger König der Welt anzuerkennen“ ist. …

Mit J. Zink (2003) kann auch ich die kirchlichen Dogmen nur als Bilder verstehen. „Für uns darf klar sein, daß das Wort ‚Sohn’ den Rang beschreibt, den Jesus für uns hat, seine Bedeutung, seinen Auftrag, seine Vollmacht …

Insofern ist eine „liberale Christologie“ im Sinne „Jesus aus Nazareth – Lehrer und Prophet“ (W. Zager, 2007) allgemein-theologisch, als Predigt von der Kanzel und als ein zentrales Thema  in unserer Lebensführung überfällig.“

 

2. „Wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.“ Mk 16,16b

„Die bis in unsere Zeit hineinreichende menschenfeindliche, überhebliche und verheerende Verdammungsgeschichte des Christentums, die auf diesem isolierten Bibelvers beruht,  bedarf einer umfassenden Buße und Umkehr auf allen Ebenen (z.B. Augsburger Bekenntnis/CA 17 und 16; Katechismus nach Luther; Verfassung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, mit ihrem „unantastbare(n)“ Bezug auf die Bekenntnisse der Reformation). …

Christen müssen endlich statt ‚Rosinenpickerei‘ einer buchstabenfixierten Gottesferne den Grundtenor ihres Glaubens ernstnehmen: Verdammet und richtet nicht (Lk 6, 37; Mt 7,1).

Mit D. Bonhoeffer (1937) können wir als „Nachfolgende … in Wahrhaftigkeit der Liebe Jesu zu dem Anderen mit dem bedingungslosen Angebot der Gemeinschaft“ hintreten und zusammenleben.“

 

3. Gemeinsam für eine „Weltökumene des einen Gottes“ (L.Baeck, A.Friedlander)

Dazu sollten wir in diesem geradezu historischen, von 138 Muslimen angeregten interreligiösen Dialog so früh wie möglich unsere jüdischen Eltern, unsere Schwestern und Brüder, mit „ins Boot holen“, um gemeinsam – statt Verdammung – trialogisch auf die

große Vision unseres Jahrtausends zuzusteuern, nämlich einer „Weltökumene des einen Gottes“

(L. Baeck, 1956 / A.H. Friedlander, 2002), d.h. Einheit in Vielgestaltigkeit.

Es ist gut zu wissen, daß auch bedeutende deutsche Theologen, schon 1967 F. Heiler und 1980 H. Zahrnt, von der Notwendigkeit und vom Werden einer „Ökumene der Religionen“ überzeugt waren.

 

Hinweise auf 4 wegweisende Personen und prophetische Lichtblicke:

Friedrich Schiller 1784 in Don Carlos: Karl V: „Gott nur ist groß

Albert Schweitzer 1915: „Ehrfurcht vor dem Leben

Dietrich Bonhoeffer 1937: Vom „Außerordentlichen“ des christlichen Lebens       

Jörg Zink 2008: Bundesgenossenschaft suchen mit den Religionen der Welt

 

PD. Dr. med. Ulrich Börngen,
IGF Stuttgart, ulboe.stgt@web.de
 
Für den 18.9.2009: Rathaus Stuttgart:
Historischer „Brief von 138 Muslimen“ -  protestantische Antwort.

...als pdf

zum Anfang

   

 

Home | Wir über uns | Angebote | Projekte und Aktionen | Unsere Religion Islam | Impressum / Kontakt